Curling-Historie I
Curling bei Olympia I Spirit of
Curling I CC-Mangfalltal-Historie
Die Geschichte des
Curling-Sports:
Diese Sportart stammt ursprünglich aus Schottland wo sie aus der einfachen Idee, Steine über zugefrorene Seen zu einem Ziel hin gleiten zu lassen, entstand. Die Besen wurden damals lediglich zum Entfernen von Schnee, Laub und anderweitiger Verschmutzungen von der Eisfläche verwand. Der älteste Beweis für die Existenz dieses Sports ist der "Stirling Stone". Auf seiner Oberseite ist die Jahreszahl 1511 eingraviert. Der erste schriftliche Bericht über ein Curlingspiel zweier geistlicher Herren stammt aus der Paisley-Abtei bei Glasgow ist mit Februar 1541 datiert. Ein Mr. James Gall ließ 1620 auf seinem Grabstein in Perth vermerken, dass er ein großer Freund des Curlingsport gewesen sei. Viele Steine gab´s und wenig Brot im alten Schottland. Das Land war dünn besiedelt, verkehrstechnisch unerschlossen und die Böden karg und nur kurze Zeit nutzbar. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Schotten sich wenn sie nicht gerade dem Nachbarclan die Schafe stielen oder sich mit den Engländern prügelten, in einigen Sportarten die sie auch zum Teil miterfanden übten. Die Hooligans schienen ebenso eine schottische Erfindung gewesen zu sein. So wurden bereits 1457 auf königlichen Beschluss Sportarten wie Fussball und Golf wegen der Auslösung von Tumulten verboten. Curling war von solchen Verboten allerdings nie bedroht, obwohl sich die Steine, die damals nur wenige Kilo wogen und wegen ihrer handlichen Form "loofie"(=Hand) genannt wurden optimal zum Bewerfen seiner Gegner geeignet hätten. Hier zeigt sich, dass der "Sprit of Curling" schon früh eine wichtige Rolle im Curling gespielt hat. Zu dieser Zeit gab es allerdings noch keinerlei Regeln über Form und Gewicht der Steine oder über die Länge des Spielfeldes. So tauchten im 18. Jahrhundert kurzfristig wahre Trümmer auf ,die, einmal im House, jedem Beschuss standhielten. Der schwerste von ihnen ist der "Jubilee-Stone" mit stolzen 58,5 kg Gewicht. Glücklicherweise besann man sich später auf die weitgehend gleichen "round stones". Ansonsten wäre Curling wohl eine Sportart für wahre Schwergewichtler geworden. Aber erst 1784 benutzte ein Mr. Tam Pate einen Stein mit dem heute üblichen Hohlschliff. Damit konnte er erstmals mit einem "twist" um andere Steine herum spielen. Damit ist klar, dass das Wort "Curling" ursprünglich nichts mit der Drehbewegung zu tun hatte, sondern von dem alten Verb "to curr" (= brummen) stammt. Gemeint ist hiermit das charakteristische Brummgeräusch des Steines beim Gleiten über die Eisfläche. Der erste Curling-Club der Welt wurde 1668, wie nicht anders zu erwarten, in Schottland, genauer gesagt in Kinross, gegründet. 1838 wurde mit dem Grand Caledonian Curling-Club der erste nationale Verband gegründet. 1843 erhielt dieser von Königin Victoria das Privileg sich königlich nennen zu dürfen. Erster Schirmherr des Royal Caledonian Curling Clubs war Prinzgemahl aus dem Hause Sachsen Coburg Gotha, also ein Deutscher ! Bis zur Gründung der International Curling Federation (ICF) (seit 1991 WCF) 1966 fungierte der RCCC als Weltverband. Die erste künstliche Curlingbahn wurde 1828 erbaut. Sie war nicht überdacht, das Wasser musste also noch auf natürliche Art und Weise gefrieren. Das erste Spiel auf Kunsteis im heutigen Sinne fand 1892 zwischen Chicago und Milwaukee statt. Wohin die Schotten auch auswanderten, war ihre Liblingsbeschäftigung das Spiel mit Stein und Besen zu pflegen. So auch in Kanada wo die meisten schottischen Auswanderer ein neues Zuhause fanden. Da es hier aber keinen schottischen Granit gab spielte man hier noch bis 1947 mit umgeschmolzenen Kanonenkugeln. Die ersten offiziellen Weltmeisterschaft fand 1959 statt. Nur zwei Mann- schaften traten an. Die Kanadier besiegten die schottischen Gastgeber in fünf Spielen 5:0. 1979 spielten dann auch die Damen zum ersten mal um den Weltmeistertitel. Ab 1989 fanden die beiden Weltmeisterschaften parallel am selben Ort statt In Europa bildet die Schweiz die Curlerstärkste Nation. In Deutschland entwickelte sich in den 50er -und60er Jahren mit schweizerischer Unterstützung ein Curlingszene. 1961 wurde der erste Club in Mürren gegründet. 1966 wurde der Deutsche Curling Verband (DCV) gegründet und ein Jahr später reiste zum ersten mal ein deutsches Team und stellte einen bis heute gültigen Rekord auf. Die 0:34 Niederlage gegen den Weltmeister aus Schottland wurde nie mehr auch nur annähernd bei einem WM-Spiel erreicht. Das gesamte DCV-Regelwerk und eine ausführliche mit
Animationen bereicherte Erläuterung des Curlingsports finden sie unter www.curlingbasics.com
. Bereits 1924 in Chamonix und 1932 in Lake Placid waren die Curler dabei, doch da es damals noch keinen internationalen Verband gab verschwand Curling für lange Zeit in der olympischen Versenkung. Erst 1988 in Calgary wurden wieder, wie bereits ´24 und ´32, Demonstrationswettbewerbe ausgetragen. Sieger des Damenturniers wurde hier das deutsche Team von Andrea Schöpp. Da der damalige ICF-Präsident Philip Dawson die Verhandlungen mit dem internationalen olympischen Komitee (IOC) nur halbherzig führte blieb der Curlingsport auch 1992 in Albertville Demonstrationssportart. Erst der neue ICF-Vorsitzende Günther Hummelt, ein Österreicher, trieb die Verhandlungen mit Vehemenz voran und setzte sich für die weltweite Verbreitung des Sports ein, was damit zur fast zwangsläufigen Anerkennung der Sportart durch das IOC führte. Am 21. Juli 1992 war es dann endlich soweit. Das IOC-Kongress in Barcelona nahm Curling als offizielle Sportart der Winterspiele auf. 1998 in
Nagano/Japan ging es dann zum ersten mal um Medaillen. Die goldenen gingen
an die Damen aus der Schweiz und die Herren aus Kanada. Die deutschen
Mannschaften belegten jeweils die letzten Plätze. Denoch gewann Curling
auch in Deutschland an Beliebtheit. 2002 traf sich die weltweite
Curlerelite in Ogden um zum zweiten mal im Kampf um olympische Ehren
anzutreten. Die deutschen Besenartisten, das Herrenteam war bis dato noch
nie bei einer WM und die Damen hatten in einem bis heute nicht wieder
bereinigten Skandal ihre Starspielerin, den Skip Andrea Schöpp verloren,
verkauften sich weitaus besser als erwartet. Die Damen kamen sogar bis in
den Tiebreaker wo sie den Schottinen nur knapp unterlagen. Dies führte zu
einem kleinen Curling-Boom in Deutschland. Laut den Zusehern war Curling
die beliebteste Sportart der Spiele von Salt Lake City. Die Goldmedaillen
sicherten sich aber die Gegnerinen der deutschen Damen im Tiebreaker sowie
Paul Trulsen und seine Mannschaft aus Norwegen. Der Spirit of Curling ist eine offizielle Ergänzung zu den Spielregeln, festgelegt durch
den Kanadischen Curling Verband. Man kann diese als eine Art Anstandsregeln
ansehen. Es ist eine
Selbstverständlichkeit, dass diese angewendet werden: 2001 fanden die Curlingweltmeisterschaften in Lausanne in der Schweiz statt. Hierüber wurde auf EuroSport ausführlich berichtet. Da zu diesem Zeitpunkt gerade Osterferien in Bayern waren wurden einige Aiblinger Schüler auf diese komisch anmutende Sportart aufmerksam. Durch die sehr lehrreich gestaltete Moderation von Rudi Moser verstanden die Schüler schnell um was es bei dieser Sportart mit Stein und Besen geht. Mit dem Verständnis schwand die Scheu vor einem Hausfrauensport und es wuchs die Begeisterung an einer physisch und psychisch anspruchsvollen Sportart. Ein
glücklicher Zufall wollte, dass sich die neuen Curling-Fans kannten und
von da an immer wieder über "corner guards" und "inhandle
double takeouts" diskutierten. Kurze Zeit später kam die Idee auf an
einem Turnier teilzunehmen. Das nächste Turnier war die Hans-Haut-Trophy
in Garmisch- Ohne einen
blassen Schimmer vom Curling fuhren alsdann Michael Fritz, Markus Feyahn,
Stefan Engelbrecht, Michael Kern und Thomas Seitz (die heutige
1.Mannschaft) im Juli nach Füssen um zumindest ein Paar schulfreie Tage
zu genießen. Dort angekommen wurden sie sofort in die "Curler-Community"
aufgenommen. Nach fünf anstrengenden Tagen Arbeit im Camp und großer
Unterstützung seitens der Veranstalter und insbesondere Lilly Hummelt,
die sich der Neulinge annahm und ihnen ihr reichhaltiges Fachwissen zur
Verfügung gestellt hat, kehrten fünf frischgebackene und begeisterte
Curler nach hause zurück Fortsetzung folgt... Quellen: www.curling-wasserturm.ch
, Ulf von Malberg: Gewinnen beim Curling, erschienen im Rau Verlag
1993
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